Vielfach scheitern Beziehungen deswegen, weil wir nicht wissen, warum wir uns so in der Partnerschaft verhalten, wie wir uns verhalten; welche Prägungen daran beteiligt sind und wie wir die Partnerschaft erfolgreich im Alltag gestalten können.
Unser Gehirn beeinflusst die Liebe viel stärker, als wir denken. Weil es schon in der Kindheit aus Erfahrungen Muster bastelt, die es später automatisch abruft. Zum Glück lässt sich das ändern.
THE EMOTION METHOD ist eine Methode, mit deren Hilfe man lernen kann, sich automatischer Denk- und Verhaltensmuster bewusst zu werden und diese mit Hilfe der inneren, oftmals unbewussten, Emotionen zu erkennen und zu verändern; was sich positiv auf die empfundene Beziehungs- und Lebensqualität auswirkt.
Es erweitert die Wahlmöglichkeiten im Denken, Handeln und Empfinden und kreiert neue Fähigkeiten, Einsichten und Perspektiven zur emotional intelligenten Partnerschaftsgestaltung.
Kathrin, wie kann ich mir THE EMOTION METHOD in der Paartherapie vorstellen?
In meiner Arbeit geht es um das gegenseitige Verstehen. Im Gegensatz zur klassischen Paartherapie, die auf psychologische Phänomene fokussiert ist, verfolge ich einen neurobiologischen Ansatz. Ich schaue, welche wesentlichen Erfahrungen hat jemand in der Kindheit in Hinblick auf Beziehung gemacht. Wie ist die elterliche Beziehung erlebt worden? Welche Rollen waren dort verteilt. Dies sind Erfahrungen, die unser Gehirn quasi auswendig gelernt hat. Und weil das Gehirn stark mit diesen Erfahrungen verdrahtet ist, möchte es später das, was es gut kann, immer wieder abrufen.
Das heißt, unser Gehirn aktiviert vertraute Muster?
Ja, selbst wenn diese Streit beinhalten oder dysfunktional sind. Unser Hirn schaut nicht so sehr darauf, ob ich mich mit etwas wohl fühle, sondern es ruft der Einfachheit halber ab, was es gut kann.
Wie entschlüsselt THE EMOTION METHOD diese Muster?
Ich schaue bei beiden, was ist das, was sie gut können und wie spielt das zusammen? Erst wenn sich ein Bewusstsein dafür entwickelt, wie man sich verhält, kann eine Distanz dazu entstehen, die dabei hilft, dass die Erfahrungen nichts mehr unkontrolliert mit einem machen. Plötzlich sieht man: Ach, jetzt verhalte ich mich genau so, wie es damals war. Diese Distanz zum eigenen erlernten Verhalten ermöglicht den nächsten Schritt: gemeinsam einen neuen Blick für die Zukunft kreieren.
Was möchten wir behalten, was nicht? Was tut uns gut, was nicht? Das erforschen und festigen die Zwei solange, bis es sitzt.
Wenn sich alte Muster umlernen lassen, kann ich sie nicht direkt vermeiden?
Ich beobachte, dass Menschen im Allgemeinen eher ihre Muster wiederholen. Aber es gibt auch immer wieder Paare, die sagen: „So wie meine Eltern leben, so will ich auf gar keinen Fall leben“. Sie denken dann oft, im dem sie das Gegenteil machen, sind sie aus der Wiederholungsfalle raus. Meine Erfahrung ist aber, dass dann eine andere Form von Zwang entsteht. Eine Art Vermeidungszwang.
Zum Beispiel: Eine Frau wächst mit vielen Cousins, Cousinen und Verwandten in einem kleinen Dorf auf. Die Nähe hatte für sie etwas von Enge und Kontrolle. Im Gegensatz zu den anderen, die alle in dem Dorf blieben und Familien gründeten, zog sie zum Studium in die Großstadt und führte dort ein „cooles“ Leben mit einem gleichgesinnten Mann. Doch als dieser Kinder und Familie wollte, wollte sie das auf keinen Fall. Es war ihr gelungen, ein komplett anderes Leben zu gestalten, aber in diesem Punkt tappte sie in die Vermeidungsfalle. Als die Beziehung drohte zu zerbrechen, weil der Mann sich Familie wünschte und sie ihn nicht verlieren wollte, kamen die zwei zu mir und baten um Rat. Mit der Zeit erkannte sie, dass eigene Kinder bekommen nicht bedeuten muss, dass man die alten, unliebsamen Erfahrungen wiederholt.
Vermeidung kann also unfrei machen?
Ja. Am besten ist es, sich sowohl von der Wiederholung des inneren Programms zu emanzipieren als auch von der Vermeidung. Erst dann kommt man in einen selbstbestimmten Bereich, in dem man frei entscheiden kann, was man will.
Paare sind ja oft noch in einen anderen Streit gefangen: Beide beharren auf ihre Wirklichkeit
Stimmt. Es ist in aller Regel so, dass zwei Geschichten vorgetragen werden, und das führt dazu, das Paare in einen erbitterten Streit um das Recht auf die eigene Geschichte geraten.
Wie klärt THE EMOTION METHOD diese Situation?
Ich erkläre, wie das Gehirn zu seiner Geschichte kommt: nämlich, in dem es selektiv wahrnimmt. Auch in der Partnerschaft. Der eine merkt sich die einen Details und strickt sich daraus seine Wirklichkeit, der andere merkt sich das, was für ihn bedeutsam ist. Es geht darum. dass ein Verständnis für die Geschichte des anderen entsteht. Dafür, dass er sich etwas anderes gemerkt hat: Dinge, die für ihn wichtig waren, die ihn gekränkt haben, die ihm aufgefallen sind. Wenn ich das begreife, kann ich aufhören auf meine Sicht zu pochen.
Und was passiert dann mit meiner Wirklichkeit?
Es geht ja nicht nur darum, die zwei Wirklichkeiten des geteilten Alltags zu erkennen, sondern darum, dass unsere Haltungen aus vielen, vielen Erfahrungen entstehen. Haltungen oder unser Verhalten sind etwas Gewachsenes und deshalb relativ unflexibel. Weshalb ich den anderen nicht ohne Weiteres überzeigen kann, es einfach so zu machen, wie ich.
Gibt es denn etwas, um diese jahrzehntealten Muster aktiv zu verändern?
Zunächst müssen wir erkennen, wann unser Gehirn auf Autopilot schaltet. Sonst ruft sich das Programm immer wieder von selbst ab. Was sind die ganz wesentlichen Erfahrungen, die mein Gehirn abgespeichert hat? Man wiederholt es ja nicht alles. Wenn man diese Muster identifiziert hat, geht es darum, was möchte ich stattdessen haben? Danach übt derjenige das neue Verhalten wie eine Fremdsprache.Je mehr geübt wird, desto mehr gewinnt das neue Verhalten an Bedeutung. Wenn das Neue in Herz und Blut übergegangen ist bevorzugt das Gehirn das neue Denk- und Beziehungsmuster.
Kann ich diesen eigenen Denkmustern allein auf die Schliche kommen?
Tatsächlich ist eine professionelle Anleitung sinnvoll. Denn ein Aussenstehender schaut neutral auf das Beobachte. Aber jeder kann auch selbst anfangen.
Wie habe ich meine Eltern erlebt? Was fällt mir an meiner Familie auf? Mache dir Notizen. Lasse dir Zeit und widerstehe Deutungen. Erst mal sammeln: was taucht auf? Was taucht nach einer Weile auf? Und dann schaue nach etwas Abstand, welchen Eindruck hast du von dem, was da steht? Diese inneren Bilder vergleiche damit, wie du dich in deiner Beziehung verhältst, und frage dich dann: Was ist mir wichtig? Welche Sehnsüchte habe ich? Das kann ein spannender Start sein- gerade mit dem Partner zusammen.
Für die intensive Auseinandersetzung kontaktiere mich!