Maskulinismus vs. Feminismus

oder

WARUM MÄNNER HEUTE KEINE PARTNERSCHAFT MEHR WOLLEN

Jeder, der mich kennt weiß, dass ich ein großer Freund von echten Männern bin- vorne weg nehme ich gerne meinen eigenen Mann als lebendes Beispiel. Charismatisch, kantig, mitunter straight und dominant, lebt er die alte Schule mit Wärme, Liebe, Exzellenz und Klasse. Doch was ihn für mich unwiderstehlich und einzigartig macht, ist seine Liebe für alles weibliche in mir. Er liebt es, wenn ich meine Rolle als Frau lebe und seine Augen leuchten, stehe ich mit schmutzigen Händen mit Blumen aus unserem Garten vor ihm. Überholter Kitsch? Typischer Mann mit Frauchen am Herd? Yes. Und ich steh`drauf! Ganz ehrlich. Ich liebe es, für meinen Mann Blumen zu pflücken. Und ich liebe es für ihn zu kochen, ich liebe es, ihn zu verwöhnen. Ich liebe es, ihm einen schönen Abend zu schenken. Ich liebe es, seine Hemden zu bügeln. Und ich liebe es, ihm ein Kölsch zum Fußball zu bringen. Und was ich am meisten daran liebe ist, dass ICH die bin, die dies alles ihm schenken darf. Ich fühle mich dadurch kein bisschen klein. Oder minderwertig. Oder nicht so privilegiert wie er. Privilegiert? Er?

Frauen schreiben das Drehbuch in 2018

Eine Sinus-Studie über Lebensentwürfe, Rollenbilder und Haltungen zur Gleichstellung 20-jähriger Frauen und Männer, die die deutsche Bundesregierung 2007 in Auftrag gegeben hatte, belegt, dass die Zukunftsängste der jungen Männer erheblich größer sind als die der jungen Frauen. Jungen Männern wird „ein deutliches Leiden an der Komplexität, Unübersichtlichkeit und Dynamik der Gesellschaft“ zugeschrieben. Die Rollenerwartungen an die Männlichkeit sind für diese jungen Männer widersprüchlich und ambivalent, auf jeden Fall nicht mehr klar. „Männer heute befürchten, dass in Wahrheit die Frauen die wichtigen Entscheidungen fällen und sie, die Männer, gar nicht mehr brauchen.“ Die Männer erkennen, dass Frauen sich positiv verändert haben, dass politisch und ökonomisch viel für Frauen getan wird. Sie respektieren das auch im Großen und Ganzen. Diese Veränderung hatte aber keine positiven Aspekte für Männer, heißt es in der Studie. Im Gegenteil: „Junge Männer sind heute nicht mehr nur in Bezug auf Berufswahl und Arbeitsmarkt verunsichert, sondern auch im Privaten haben sie alle Sicherheit verloren.“ Sie erkennen sich als vernachlässigt, zurückgedrängt, nicht mehr ernst genommen. „Die Männer leiden in ihrer subjektiven Befindlichkeit und fühlen sich in der Defensive: Die Frauen schreiben das Drehbuch“, heißt es. So beutelt die jungen Männer heute die Angst, bald überflüssig zu werden. Das hat Sprengkraft für die Gesellschaft. Die Politik ist an dieser Entwicklung nicht unschuldig. Sie hat über vier Jahrzehnte hinweg nur Mädchen und Frauen gefördert. Das angeblich so starke männliche Geschlecht hat sie vergessen.

Die Auswirkungen des Feminismus

Wenn ich heute bei Facebook schaue, sehe ich sie überall- die Kongresse für Frauen. Die Seminare- für Frauen. Die Abende- für Frauen. Ich sehe nie einen Kongress für Männer. Oder ein Seminar für Männer. ONLY for MAN… Das sehe ich nicht. Gestern erzählte mir eine Freundin, die seit 4 Jahren geschieden ist: “ Du. Ich brauche gar keinen Mann. Ich habe doch Freundinnen. Wozu brauche ich denn einen Mann? Ich verdiene mein eigenes Geld. Handwerker, wenn ich sie brauche bezahle ich. Und in den Urlaub fahre ich eh lieber mit Freundinnen. Naja, und für Sex gibt es Tinder…“ Autsch. Was in den 60ern als notwendige Bewegung für die Rechte von Frauen begann, hat 2018 eine Dynamik erreicht, deren Folgen allgegenwärtig sind. In den vergangenen vier Jahrzehnten sind Trennungen und Scheidungen zu etwa 75 Prozent von Frauen ausgegangen. Nun sorgen Männer vor, indem sie sich erst gar nicht mehr auf eine Beziehung einlassen – vor allem nicht auf eine, die staats- und standesamtlich zementiert wird. Und das ist das Problem der (jungen) Frauen, die sich zum einen eine Partnerschaft mit einem Mann wünschen, aber nicht sehen, dass ihre feministische Haltung dies verhindert. Da ist zum einen der Wunsch nach einem starken Mann, der genug Geld verdient, der Ansehen und Klasse mitbringt, der auch irgendwo noch der Macher und der Held sein soll, damit die sexuelle Spannung aufrecht bleibt, aber im Gegenzug dann so viele weibliche Attribute mitbringen soll, dass sich tatsächlich die Frage stellt: “ Warum nicht gleich eine Frau?“ Beide Geschlechter sind in ihren biologischen Rollen so massiv verunsichert, dass die vermeintliche Konsequenz daraus zu sein scheint, besser den anderen ganz auf Abstand halten. Frauen klüngeln mit Frauen, werden zynisch gegenüber Männern und Männer werden immer kleiner, trauriger und aggressiver und benutzen die Frauen für ihren Zweck.

Radikalisierung bringt immer Spannungen

Was einst als notwendiger Schritt begann und vielen Frauen weltweit half, ein würdevolles Leben zu leben (damit sei betont, dass die Autorin sehr wohl um das positive der Feminismusbewegung weiß) nimmt nun eine Fahrt auf, deren Folgen besonders die junge Generation spürt. Den richtigen Partner zu finden war schon immer nicht leicht, doch in 2018 scheint es fast ausweglos. Da sind die jungen Frauen, die sich darüber beschweren, dass die Männer, die sie kennen lernen, kaum noch an einer Partnerschaft Interesse haben. Da wird sich zum 30. Mal gedatet und nie macht man „ButterbeidieFische„…. Und oft sagen die jungen Männer, dass sie das Gefühl haben, dass sie nicht mehr Mann sein dürfen. Es dreht sich alles nach den Wünschen der Frauen und wenn er seine männlichen Sehnsüchte erwähnt, die er in einer Partnerschaft erfüllen möchte, dann kräuseln viele Frauen die Stirn: “ Typisch Mann. Der will nur Sex.“ NEIN. Das ist das Einzige, was ihm bleibt. Dem Mann wurden seine Spielfelder step by step weggenommen. Er wird in die hinterste Ecke gesetzt, soll den Mund halten und ausser Sperma braucht Frau ihn nicht mehr. Und das tut weh. Verdammt weh. Soll der Unterdrückung der Frau nun die Unterdrückung des Mannes folgen? Wollen wir wirklich die Ursache unseres Seins zerstören- ohne dessen wir alle nicht wären? LIEBE. Wir unterscheiden uns in einem gravierenden Aspekt von allen anderen Lebewesen. Wir können begreifen, was wir fühlen. Wir können erkennen, dass wir fühlen. Wollen wir wirklich eine Gesellschaft, in der es Frauen- und Männerlager gibt? Wir werden um eine neue Definition von Miteinander in den nächsten Jahren nicht herum kommen. Das alte Modell ist zu Ende, doch sollten wir versuchen, zum anderen Geschlecht eine Verbindung zu halten. Wir sollten nicht Mauern zwischen uns bauen, nicht ausschließen, was zusammen gehört. Aus Angst vor Verletzung und Ablehnung. Es gibt leider immer noch Länder, in denen die Rechte der Frauen mit Füßen getreten werden. Diese Länder brauchen dringend Aufklärung und Rechte für die Frauen. Doch in unserem Land, wo es so viele Komfortzonen für Frauen gibt, müssen die Männer wieder miteinbezogen werden. Anstatt wir ihre mentale Stärke und unsere emotionale Kraft verbinden, um das bestmögliche für alle herauszuholen, gehen Mann wie Frau aufeinander los. Nur im Miteinander wird unser Leben hier auf Erden weitergehen. Wir wurden, was wir sind, durch Liebe. Vergessen wir sie nicht. LOVE, Kathrin    
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Kathrin Geef | Paartherapie und Coaching

Als Beziehungsexpertin biete ich schnelle Hilfe und individuelle Lösungsansätze.